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Aus der Serie: Menschen, die mir auf die Nerven gehen. Auf dieser Seite findest Du alles über Mitmenschen, die durch Ihre Kombination aus Halbwissen und Narzissmus ein maßlos überzogenes Anforderungsprofil entwickelt haben. |
Bitte lest wenigstensDas Gross - Gedruckte | ||||||||||
Inhalt | ||||||||||||
Technische GrundlagenEin moderner Fahrzeugreifen durchläuft bei der Herstellung verschiedene Fertigungsschritte, zuletzt bekommt er in einer Heizpresse seine endgültige Form und beim nachfolgenden Vulkanisieren alle gewünschten Eigenschaften. Eine solche Presse auf eine andere Form umzurüsten dauert mindestens einen halben Tag und zahlt sich nur aus, wenn eine bestimmte Mindestmenge an Reifen gefertigt wird. Je nach Häufigkeit, mit der dieses Reifenmodell verlangt wird, kann die wirtschaftliche Mindest - Charge auch einen Jahresbedarf ausmachen, demzufolge werden manche Reifen auch nur ein mal im Jahr produziert, woraus sich wieder logischerweise ergibt, daß zu manchen Zeitpunkten der jüngste existierende Reifen ein Jahr alt ist. Da aber die tatsächlichen Verkaufsziffern nur teilweise vorhersehbar sind, werden manchmal bestimmte Typen überhaupt nicht lieferbar sein, von Anderen werden zum geplanten Zeitpunkt der Produktion noch ein paar aus der letzten Charge übrig sein, und die müssen auch verkauft werden, und zwar vor denen, aus der neuen Produktion, sonst werden sie noch älter. Das wäre technisch gesehen kein Problem. Unbenützte, sachgemäß gelagerte Reifen verändern ihre Eigenschaften nur sehr, sehr langsam. Der Hauptgrund, weshalb Reifen überhaupt altern liegt darin, daß der Weichmacher ausdunstet, der Gummi mithin härter wird. Das vermindert geringfügig die Bodenhaftung, erhöht aber im selben Umfang die mögliche Kilometerleistung, ein älterer Reifen hat folglich auch Vorteile. Fabriksneue Reifen sind mit einer Schutzschicht überzogen (zugleich Trennmittel für das Ausformen), die den Weichmacher im Reifen, und Umwelteinflüsse draußen hält. Sobald der Reifen gefahren wurde, ist diese Schutzschicht weg, (soll sie auch sein, denn sie ist ziemlich rutschig), und der Reifen beginnt rapide zu altern, unabhängig davon, wie viel er gefahren wird. Das kannst Du Dir so vorstellen, wie bei einer Konservendose, die ist im geschlossenen Zustand sehr lang haltbar, sollte aber nach dem Öffnen unverzüglich verzehrt werden. Im Betrieb kommt der Reifen mit UV - Strahlung, Tageslicht, Schmutzwasser, Streusalz und Auftaumitteln, Sand, Kies, Split, Hundepipi und so weiter in Berührung. Außerdem wird er beim Fahren aufgeheizt, und beim Stehen wieder abgekühlt. Dadurch wird ein rapider Alterungsprozess ausgelöst. Spätestens drei Jahre nach der Montage und der ersten Ausfahrt muß ein Reifen sicherheitshalber getauscht werden. Egal wie wenige Kilometer er drauf hat. Der ÖAMTC spricht in seiner 4x4x4 Formel sogar von 4 Jahren, soll sein, sagen wir also pragmatisch: Reifentausch nach 3 bis 4 Jahren Betrieb!! Nicht nach Herstellung. Es gibt keine konkreten Gesetze, die vorschreiben, wie alt ein Reifen im Fahrbetrieb maximal sein darf, aber, Du wirst mit einem Reifen, der vor dem nächsten Überprüfungstermin seinen zehnten Geburtstag hat, kein "Pickerl" mehr kriegen. Wenn er jünger ist, darf Dir das Pickerl wegen des Reifenalters nicht verweigert werden (Prüfposition 5.2.2 samt dazugehörigem Kommentar im Mängelkatalog), und alle Kunden, die behaupten, sie bekämen nur mit maximal vierjährigen Reifen einen positiven Prüfbericht, lügen einem schlicht und ergreifend frech ins Gesicht. Beim Verband der Österreichischen Reifenspezialisten kannst Du die VRÖ-Fibel Reifenalter herunterladen. Oft wird argumentiert, daß dem Käufer eines älteren Reifens die neuesten technischen Entwicklungen entgehen, aber, wenn Du Dich bereits für ein bestimmtes Modell entschieden hast, dann bekommst Du unter der selben Artikelnummer den selben Entwicklungsstand, egal, wann der Reifen aus der Form gekommen ist. Sobald ein Reifenwerk was verbessert, gibt die Marketingabteilung dem Produkt ganz bestimmt einen neuen Namen, das ist nämlich verkaufswirksam. Selbst der allervorsichtigste ADAC Experte erklärt 2 Jahre beim Zeitpunkt der Montage für absolut unbedenklich, und der wahrt sicher die Interessen der Konsumenten, und nicht jene der Gummiindustrie. Wie oben bereits erwähnt, vom technischen Standpunkt gäbe es mit Reifen, die vor der Montage 2 bis 3 Jahre unter optimalen Bedingungen gelagert wurden kein Problem, wären da nicht Kunden mit übertriebenem Geltungsbedürfnis, die glauben, für sich selbst immer das Beste zu brauchen, und deren überzogenes Anforderungsprofil in keinem Verhältnis zu ihren tatsächlichen Bedürfnissen steht. Wenn ein Kunde auf Reifen besteht, die zum Zeitpunkt der Montage weniger als 2 Jahre alt sind, dann ist er entweder zu blöd, um das bisher Gesagte zu kapierten, oder er handelt in betrügerischer Absicht, um sich einen Rabatt zu erschleichen, der ihm nicht zusteht, oder er handelt aus purer Bosheit und Schlechtigkeit, um seinen Lieferanten mutwillig zu sekkieren. | ||||||||||||
Zeitgemäße Reifenlogistik beruht auf zwei Prinzipien. 1.) "First in - First out":Die zuerst produzierten Reifen werden zuerst verkauft, daher wird es niemals Reifen geben, die besonders alt sind, aber es wird auch niemand den Neuesten bekommen. Warum nicht jedes Reifenmodell jeden Tag produziert wird, wurde ja weiter oben abgehandelt. Aber eins ist sicher: Je mehr Arschlöcher daherkommen, denen ein Reifen aus reiner Geltungssucht, gegen jede Vernunft, selbst nach einem Jahr zu alt ist, um so größer die Wahrscheinlichkeit, daß es bereits im Mai bestimmte Modelle gar nicht mehr gibt. Extreme Selbstverwirklicher lehnen einen Reifen sogar schon nach einem halben Jahr ab!! 2.) "Just in Time":Schon jetzt legt sich kein Einzelhändler große Mengen an Reifen auf Lager. Die Reifen werden genau dann beim Importeur abgerufen, wenn sie verkauft sind.
Und auch beim Importeur gilt (siehe oben): Glaub ja nicht, daß die beim Importeur ins Lager laufen, um nachzusehen, wir alt die Reifen sind,
nur weil bei uns irgend so ein Komiker individuelle Vorgaben fürs Reifenalter machen will. Oder hättest Du wirklich geglaubt, daß die für Dich den neuesten Reifen raussuchen? | ||||||||||||
Die Archetypen der FrischreifenkäuferEigenartigerweise sind es immer die ärgsten "Luschies", die unbedingt ofenfrische Reifen haben wollen. Minderwertigkeitskomplexler die wissen, daß sie selbst "B-Ware" sind, und die das überkompensieren wollen, indem sie immer das Beste haben müssen, und Psychopathen, die sich einbilden, was Besseres zu sein, obwohl sie um nix besser sind, als die mit dem Komplex. Letztere sind gefährlicher, da uneinsichtig. Und manchmal sehr erfolgreich, da sie so sehr von sich selbst überzeugt sind, daß andere ihnen das abnehmen. Wenigstens die Blöden, unter den "Anderen" DummköpfeWie weiter oben ausführlich erklärt, ist die geringfügig geringere Härte der einzige (minimale) Vorteil eines Reifens, der zwischen Herstellung und Inbetriebnahme kürzere Zeit gelagert wurde. Und dann kommt so ein Dummkopf, und bestellt einen Crossreifen in Gummimischung "hart" und will aber unbedingt einen "Frischen". Wozu? Damit er weicher ist? Da wär doch gscheiter, er bestellt einen "Medium" und macht sich keine Gedanken übers Herstellungsjahr. Oder ein Anderer braucht einen "heurigen" Reifen, weil er damit viele Kilometer fahren will. Dabei könnte er mit einem "gut abgelegenen" sogar ein paar Kilometer weiter fahren. "Rennfahrer"Wenn Du bei irgendeiner "Challenge" regelmäßig um den 15. bis 17. Platz kämpfst, und Dein persönlicher Rivale ist immer um eine Sekunde schneller, dann mußt Du mehr Gas geben, später bremsen, und nicht die Schuld aufs Material schieben. Wobei: gerade auf der Rennstrecke können ganz frische Reifen (gemeinsam mit 100 anderen Mosaiksteinchen) natürlich schon den Unterschied zwischen der höchsten und der zweithöchsten Stufe auf dem Siegerpodest ausmachen, aber die 10 Fahrer in ganz Europa, die das umsetzen können, kaufen ihre Reifen (leider!) nicht beim Lolo, sondern überlassen es dem Teamchef, unaufgefordert dafür zu sorgen, daß der Sponsor rechtzeitig ausreichend viele Reifenstapel in die Box liefert. Um es ganz klar zu stellen: Wenn Du gut für den 16. Platz bist, dann wirst Du auch mit dem allerbesten Reifen keinen 15. machen! Und wenn Du gut für den 2. Platz bist, dann gewinnst Du auch mit einem handgefertigten Werksreifen nicht. Aber, wenn Du gut für den Sieg bist, kann Dich ein nicht ganz optimaler Reifen den ersten Platz kosten. Das ist der einzige Grund, warum es Werksreifen gibt. Ich würde ja wirklich gerne einmal ein paar solche Möchtegern - Rennfahrer mit ein und demselben Motorrad und Reifen vom selben Modell, aber mit deutlich unterschiedlichem Alter, jeweils 10 Runden auf einem Ring fahren lassen, und dann sollen sie aus dem Fahrverhalten schließen, welches die ältesten, und welches die jüngsten Reifen waren. Die Reifenwärmer kommen natürlich erst nach dem Aufsteigen runter, damit er selbst mit Adleraugen die DOT - Nummer nicht ablesen kann. RollerfahrerTrotz des Obengesagten hab ich noch irgendwo Verständnis dafür, wenn ein Rennfahrer, der um einen der ersten 10 Plätze fährt, das selbe Material haben will, wie der Sieger, schließlich will er sich ja verbessern, bis er auf dem Stockerl steht. Und auch jenen, die es letztendlich nicht schaffen, mußt Du das Wollen zugestehen. Wenn aber so einem schmierigen, kleinen Rollerfahrer Reifen schon nach einem halben Jahr nicht mehr gut genug sind, dann ist das schlicht und ergreifend eine Unverschämtheit. Jugendliche Mofa- und Rollerfahrer, die beim ersten Regentropfen auf die Nase fallen, brauchen ein Fahrsicherheitstraining, und keine jüngeren Reifen. Kravatierte Neo-Rollerfahrer ebenso. Auch hier gilt: wenn Du weichere Reifen willst, dann bestelle Weichere (für Roller gibt es eigene Winterreifen), und nicht jüngere. Das heißt aber jetzt nicht, daß ich was gegen Roller hätte. Ein Roller ist ein vernünftiger Gebrauchsgegenstand, wie ein Staubsauger, oder eine Waschmaschine, aber würdest Du aufs Fertigungsjahr schauen, wenn Du einen neuen Keilriemen für die Waschmaschine kaufst? Ich habe selbst einen Roller, der ist 58 Jahre alt (Stand 2013) und seit 30 Jahren in meinem Besitz.
Ich liebe ihn heiß, immerhin haben wir das halbe Leben miteinander verbracht. ChopperfahrerChopperfahrer kaufen absichtlich ein Motorrad mit möglichst schlechtem Fahrverhalten. Bevorzugt mit breiten, vorverlegten Fußrasten und Tieferlegung hinten, das bewirkt einerseits eine Sitzposition wie auf einem Gynäkologenstuhl, andererseits eine Begrenzung der Schräglagenfreiheit auf ca. 3°. Dazu kommt noch die (in Verhältnis zum Hubraum) nahezu lächerliche Motorleistung und die unterdimensionierten Bremsen. Und dann bildet sich dieser Trottel ein, er braucht unbedingt Reifen, die auf Grund ihres geringeren Alters ein halbes Prozent mehr Grip haben. Wozu? BMW Fahrer.Brauchen immer das Beste. Wissen zwar selbst nicht wozu, aber mit ihrem krankhaft überhöhten Selbstwertgefühl, das in keinem Verhältnis zu ihrem Können und Wissen steht, würden sie niemals das Zweitbeste akzeptieren. Für Schräglagenfreiheit und Motorleistung gilt (abgemildert) das Selbe wir für Chopper, nur daß die Schräglage bei der BMW nicht durch die Fußrasten, sondern durch die Titten begrenzt wird. | ||||||||||||
FazitWenn Du Dir einbildest, Reifen nur bis zu einem bestimmten Alter zu akzeptieren, dann sag das bitte gleich bei der Bestellung dazu, dann können wir Dich bitten, Deinen Bedarf in Hinkunft woanders zu decken. Aber Reifen bestellen und nix sagen, Räder bringen, nix dazusagen, und erst nachdem die Reifen auf die Felge montiert sind, und es wirklich kein Zurück mehr gibt, zum Herumnörgeln anfangen, ist ein reiner Bosheitsakt, den ich mir sicher nicht gefallen lassen werde. | ||||||||||||
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Diese Seite wurde zuletzt am 2019 03 10 aktualisiert. | ||||||||||||
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